Hilfe, mein Hund frisst nicht!

am June 07, 2021

Dein Hund frisst plötzlich gar nichts mehr? Oder er ist ein mäkeliger Hund, der nur das beste vom Besten gerne frisst? Sollte man den Hund dann hungern lassen? Hier ein paar Tipps zu diesen Themen

 

Hallo ihr Lieben,

da mein eigener Hund sehr lange ein schlechter Fresser war möchte ich mich heute mal mit diesem Thema beschäftigen.

Zuerst einmal sollte man unterscheiden, ob der Hund plötzlich das Fressen eingestellt hat oder generell nicht gerne frisst.

Wenn der Hund immer gut gefressen hat und vom einen Tag auf den anderen nicht mehr, kann das vielfältige Ursachen haben. Im schlimmsten Fall hat der Hund Schmerzen und ist krank. Fieber oder Magen-Darm-Beschwerden bewirken, dass er nicht mehr fressen möchte. Wenn plötzlich das Fressen eingestellt wird, sollte man also erstmal den Tierarzt aufsuchen. Jedoch ist es auch nicht gleich ein Grund zur Panik. Auch Hormone können Appetitlosigkeit auslösen. Hast du eine Hündin, die läufig ist oder es gerade wird, kann es gut sein, dass sie in dieser Zeit weniger Appetit hat. Nach der Läufigkeit kommt es oft zur Scheinschwangerschaft. Auch diese Phase wird oft von gemindertem Appetit begleitet. Auch Rüden können ihr Futter verweigern, wenn zum Beispiel eine läufige Hündin in der Nähe ist oder sie Kontakt zu einer hatten. Er wird dann „liebeskrank“ und verweigert möglicherweise einige Zeit lang sein Futter. Auch allgemeiner Stress kann dazu führen, dass ein Hund nicht mehr fressen will. Stress kann viele Ursachen haben, zum Beispiel laute Geräusche, negative Erlebnisse oder neue Mitbewohner. Bei einmaligen Erlebnissen beruhigen sich die meisten Hunde nach einiger Zeit selbst wieder. Bei Dauerstress sollte man unbedingt versuchen etwas an den Bedingungen zu ändern.

Manche Hunde sind auch einfach schlechte Fresser. Das kann auch schlichtweg an der Rasse liegen. Während ein Labrador dafür bekannt ist alles zu essen, sind Pudel generell eher wählerisch. Nun sollte man einem Hund auch nicht auf Biegen und Brechen ein Futter aufzwingen, dass ihm nicht schmeckt. Wechselt man aber ständig das Futter, lernt der Hund, dass es etwas Besseres gibt, wenn er das aktuelle verweigert. Es ist also ein schmaler Grat, um hier den richtigen Weg zu finden. Viele Hunde fressen ihr Futter einen Tag, vielleicht auch ein paar Wochen aber irgendwann wird es verweigert. Das kann daran liegen, dass es ihnen schlichtweg zu langweilig wird. Ein Wechsel zwischen zwei Futtersorten könnte schon Abhilfe schaffen. Aber gleichzeitig kann auch dieses Verhalten ein Zeichen für Probleme sein. Wenn der Hund bemerkt, dass er immer nach dem Fressen eines bestimmten Futters Bauchschmerzen bekommt, stellt er das Fressen lieber ein. Hier kann eine Unverträglichkeit des Futters der Grund sein, aber auch Erkrankungen oder Parasiten, die Bauchschmerzen verursachen. Es kann nicht schaden auch in diesem Fall den Hund durchchecken zu lassen und auch den Kot zu untersuchen.

Nun meine Tipps, um den Hund zum Fressen zu bekommen:

  1. Futter wechseln: am besten auf ein Futter mit einer anderen Fleischsorte und eventuell Getreidefrei, falls es im aktuellen Futter vorhanden ist. So kann man gleichzeitig einen neuen Geschmack ausprobieren und falls das erste Futter nicht gut vertragen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das neue besser vertragen wird.
  2. Falls Trockenfutter gefüttert wird: auf Nassfutter wechseln, oder mit Nassfutter ergänzen. Trockenfutter ist geschmacksärmer als Nass, deshalb nehmen es viele Hunde nicht gerne. Manchen ist auch das Kauen zu anstrengend oder sie mögen generell einen höheren Flüssigkeitsgehalt im Futter (hier kann man es auch mit einweichen versuchen). Komplett auf Nassfutter umzustellen, erhöht bei vielen Hunden die Akzeptanz. Wenn das nicht machbar ist, kann man auch versuchen das Trockenfutter mit Nassfutter zu mischen oder eine Mahlzeit trocken und eine Mahlzeit Nass zu füttern
  3. Aus oben genannten Gründen kann auch Soft-Trockenfutter eine gute Alternative sein. Es riecht stärker und ist leichter zu kauen.
  4. Toppings: Es gibt Toppings für Hundefutter fertig zu kaufen. Alternativ können sich auch Dinge aus dem eigenen Kühlschrank eignen (jedoch immer in Maßen!) wie beispielsweise Quark, Hütttenkäse, Ei, Parmesan, Leberwurst oder ähnliches. Lachsöl schmeckt ebenfalls vielen Hunden gut und ist gleichzeitig gesund. Viele Hunde sind allerdings meisterhaft darin, nur das Topping abzulecken und den Rest liegen zu lassen.
  5. Außerdem gibt es Hundefutter, die wenn man warmes Wasser dazu gibt, einen Soßenüberzug Dieser schmeckt vielen Hunden gut und gibt dem Futter außerdem mehr Feuchtigkeit
  6. Futter anwärmen: Nassfutter kann man kurz in die Mikrowelle geben oder mit etwas warmem Wasser übergießen. Viele Hunde fressen lieber, wenn ihr Futter lauwarm ist

Gleichzeitig sollte man aber auch folgendes beachten:

  • Den Napf nicht dauerhaft stehen lassen – er wird sonst uninteressant. Nach spätestens 15 Minuten wird das Futter weggestellt und zu einem späteren Zeitpunkt nochmal angeboten
  • Snacks reduzieren – es kann auch sein, dass der Hund schlicht und ergreifend satt ist. Wer dem Hund über den Tag viele Leckerlies und Kauartikel gibt kann nicht erwarten, dass er sich abends hungrig auf den Napf stürzt. Gerade Kauartikel sind Kalorienbomben und sollten in Maßen gegeben werden. Leckerlies sollte man zumindest für ein paar Tage, um zu sehen, ob der Hund dann besser frisst, reduzieren oder weglassen. Wenn das die Ursache ist, kann man alternativ auch Trockenfutter als Leckerlies geben, wenn der Hund es annimmt, und dieses dann von der Tagesration abziehen
  • Wenn man etwas gibt, bleibt man dabei – stellt man dem Hund den Napf mit Trockenfutter hin, dann muss er auch genau das Fressen. Gibt man nachträglich zum Beispiel ein Topping dazu oder gibt ihm nach kurzem stattdessen anderes Futter, lernt der Hund schnell, dass es etwas Besseres gibt, wenn er den Napf nicht anrührt. Also entweder von Anfang an das „Bessere“ füttern oder beim Alten bleiben.

Auch wenn jeder Hund anders ist, möchte ich mal noch erwähnen wie ich das Futterproblem bei meinem Hund gelöst habe: Erstmal bekam er zwei Wochen lang gar keine Leckerlies mehr und dann nur sein Trockenfutter zur Belohnung. Ich habe dazu auf Soft-Futter gewechselt. Morgens bekommt er jetzt Nassfutter, weil er morgens am schlechtesten gefressen hat. Das liebt er und schlingt es nur so runter. Abends gibt’s dann das Trockenfutter gemischt mit einem Löffel Hüttenkäse, ab und zu kommt noch Lachsöl dazu und ein Mal pro Woche ein Ei.  Ich denke aber, dass nicht nur die Fütterung der Trick war, sondern auch einfach das Alter. Junghunde sind oftmals mäkelig, das kann sich mit dem Erwachsenwerden auch legen.

 

Liebe Grüße und viel Glück,

eure Lea

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