Welche Hunderasse passt zu mir? - Teil 2

am March 18, 2021

Welche Rassen sind für den Hundesport geeignet? Welche Hunderasse hat viel Jagdtrieb?

Hallo ihr Lieben!

Vor allem als Ersthundebesitzer stellt man sich diese Fragen. Die folgende Übersicht, über die verschiedenen Hunderassen soll aber auch hundeerfahrenen Personen bei der Rasseauswahl helfen.

In diesem zweiten Teil möchte ich nun auf die Rassegruppen eingehen, die in der Regel etwas höhere Anforderungen an den Besitzer haben.

Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde

Diese Rassen wurden für das Hüten und Treiben von Nutztieren wie Rindern oder Schafen gezüchtet. Für diese Aufgabe muss der Hund sehr aktiv sein, selbstständig denken und handeln, mutig auf das Vieh zugehen, aber auch lernwillig sein und gerne mit dem Menschen zusammenarbeiten. Bekannte Beispiele sind der Australien Shepherd und der Border Collie, aber auch Schäferhunde gehören dazu. In der Regel brauchen diese Hunde sehr viel Auslastung, allerdings nicht rein in Form von Bewegung, sondern auch geistige Auslastung. Daher findet man viele Hunde dieser Gruppe im Hundesport auf den vordersten Plätzen, da sie mit viel Begeisterung dabei sind. Bei besonders beliebten Rassen spalten sich oft die Zuchtlinien in Leistungs- oder Showlinie. Die Showlinien sind etwas anspruchsloser und können auch von Personen mit weniger Hundeerfahrung oft gut gehändelt werden, wenn sie bereit sind zu lernen und mit dem Hund zu arbeiten.  Hunde aus Leistungszucht sind zumeist richtige Arbeitstiere, die mit einem entspannten Familienleben mit gemütlichen Spaziergängen niemals zufrieden werden, und dadurch auch schnell verhaltensauffällig werden. Belgische Schäferhunde wie zum Beispiel der Malinois, werden daher oft im Schutzdienst eingesetzt. Das entspricht ihrer Bestimmung und lastet körperlich und geistig gut aus.

Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde und andere

Diese Gruppe ist sehr uneinheitlich. Pinscher und Schnauzer gibt es von klein bis groß, wobei die kleineren zumeist als gute Begleithunde gelten, also auch für Hundeanfänger geeignet sind, die größeren, wie der Riesenschnauzer oder der Dobermann Pinscher höhere Ansprüche an den Besitzer haben und in eher erfahrene Hände gehören. Schnauzer haben ein Trimmfell, das keinem Fellwechsel unterliegt und sind daher nicht haarend. Molosser sind sehr große und oft sehr schwere Hunde, die als gemeinsames Merkmal den leichten Unterbiss und langen Lefzen haben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Rottweiler. Die Hunde gelten in manchen Bundesländern als Listenhunde, daher sollte man sich gut über die Haltungsbedingungen informieren. Molosser sollten allein schon wegen der Größe (Die Deutsche Dogge kann 90 cm Schulterhöhe erreichen) und dem Gewicht von bis zu 80 kg in eher erfahrene Hände. Obwohl sie bekannten Menschen gegenüber sehr freundlich und menschenbezogen sein können, sind sie als ursprüngliche Wach- und Schutzhunde mit einer gesunden Skepsis bei Fremden ausgestattet, die bei falschem Handling auch in Aggression umschlagen kann.

Die Schweizer Sennenhunde haben zwar optisch viele Ähnlichkeiten miteinander, allerdings gibt es charakterlich starke Unterschiede. Der bekannte Berner Sennenhund ist beispielsweise ein sehr freundlicher, gemütlicher Hund, der sich auch mit wenig zufriedengibt. Wenn man sich der Größe der Tiere bewusst ist, können sie großartige Familienhunde abgeben. Währenddessen ist der Große Schweizer Sennenhund, optisch die kurzhaarige Variante des Berners, wesentlich sportlicher und aktiver. Gerne werden sie im Zugsport, aber auch als Schutzhund verwendet. Aber auch sie können mit der richtigen Auslastung freundliche Begleithunde sein.

Gruppe 3: Terrier und Gruppe 4: Dachshunde

Terrier und Dackel sind ursprünglich eher kleine Jagdhunde, die Füchse und Dachse aus ihren Bauten treiben sollten. Dementsprechend ist der Jagdtrieb stark ausgeprägt. Auch die kleinsten, wie zum Beispiel der Jack Russel Terrier, bringen eine große Portion Energie und häufig den typischen „Terrierdickschädel“ mit sich. Wer einen kleinen Hund will, aber trotzdem kein Couchpotato ist und Lust hat mit dem Hund zu arbeiten, kann bei dieser Rassegruppe genau richtig sein. Auch unter den Terriern gibt es nichthaarende Rassen, wie den großen Airedale Terrier. Allerdings befinden sich darunter auch Listenhunde wie der Staffordshire Bull Terrier, deren Anschaffung oft mit verschiedenen Auflagen und höheren Steuern verbunden ist.

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Im Allgemeinen sind Hunde vom Urtyp, wie der Siberian Husky, besonders ausdauernd und selbstständig und haben auch gern starken Jagdtrieb. Optisch haben sie oft Ähnlichkeiten mit dem Wolf. Auch als Zug- und Schlittenhund finden viele Verwendung. Auf jeden Fall sind es Hunde für aktive Menschen, die ihnen ausreichend artgerechte Bewegung ermöglichen können und auch in der Erziehung viel Geduld aufbringen. Auch viele Nackthundrassen gehören dieser Gruppe an.

Spitze sind vor allem als Wachhund gezüchtet worden. Rassetypisch sind sie bellfreudig und skeptisch gegenüber Fremden, aber lieben ihre Familie über alles und brauchen weniger Auslastung als ein Hund vom Urtyp.

 

 

Gruppe 5: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

Die Königsklasse der Jagdhunde, die darauf selektiert wurden Wild und seine Spuren auf lange Strecken zu verfolgen. Ausdauernd, schnell und mit hervorragendem Witterungsvermögen ausgestattet sind viele Rassen dieser Gruppe hauptsächlich für Jäger geeignet und würden als reiner Familienhund nicht besonders glücklich werden, obwohl sie zu Hause ruhige und freundliche Gefährten sein können. Einige Rassen werden heutzutage aber immer mehr als Begleithunde gezüchtet, die für sportliche Besitzer tolle Wegbegleiter sein können. Dazu gehören zum Beispiel der Dalmatiner, der Beagle oder der Rhodesian Ridgeback.

 

 

Gruppe 7: Vorstehhunde

Vielseitige Jagdhunde, die dem Jäger lautlos durch Verharren anzeigen, wo sich Wild befindet. Wie bei der Gruppe 6, beinhaltet diese Gruppe einige Rassen, die hauptsächlich als Jagdgebrauchshund eingesetzt werden, aber auch einige, die heutzutage auch gern als sportlicher Begleithund für aktive Menschen genutzt werden. Dazu gehören der Münsterländer, Deutsch Drahthaar, und verschiedene Setter wie English Setter oder Gordon Setter.

 

Gruppe 10: Windhunde

Sie zeichnen sich vor allem durch Schnelligkeit aus. Diese haben sie sich jedoch auf der Jagd angeeignet, weshalb man den Jagdtrieb der grazilen Hunde nicht unterschätzen sollte. Gerne werden sie auf Hunderennen, aber auch zum Jagen eingesetzt. Dennoch sind die meisten von ihnen beliebte Begleithunde geworden, die sich sehr eng an ihre Bezugsperson binden. Von den kleinstem, wie dem Windspiel, das nur bis zu 5 kg wiegt, über den bekannten Whippet, bis hin zum größten, dem Irischen Wolfshund, der über 80 cm Schulterhöhe erreichen kann, sie würden alle sowohl gern auf dem Sofa kuscheln als auch mit dem Wind um die Wette rennen.

 

Ich hoffe, ich konnte damit einen kleinen Überblick über die verschiedenen Rassetypen geben, nach dem ihr euch bei der Auswahl richten könnt. In Zukunft werden wir noch einige Rassen etwas genauer ins Auge fassen. Auf der Homepage des VDH findet man alle anerkannten Hunderassen nach diesen Gruppen unterteilt. So könnt ihr euch, wenn euch eine Gruppe zusagt, genauer anschauen, welche Rassen dazu gehören und Züchter in eurer Nähe finden:

https://www.vdh.de/welpen/welche-rasse-passt-zu-mir

Viel Spaß dabei,

Eure Lea

HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor ihrer Veröffentlichung genehmigt werden müssen


ZURÜCK NACH OBEN